Musik ist schon lange ein großer Teil meines Lebens. Und seit ein paar Jahren auch Teil meines Jobs. Doch ich meine nicht das Musizieren, sondern den reinen Konsum der Musik. 
Als Kind waren mein Walkman und ich auf langen Autofahrten unzertrennlich. Später dann der Discman und noch etwas später der MP3-Player. Auch heute genieße ich es, auf langen Autofahrten einfach nur Musik zu hören und alles andere um mich herum zu vergessen. Es gibt für mich keinen besseren Ort neue Musik konzentriert zu hören. 
Schon in meiner Jugendzeit war die Musik das größte Verbindungsstück für die meisten meiner Freundschaften. Das hält bis heute an. Meine ersten Freunde in Berlin habe ich durch Musik gefunden. Jahre bevor ich dort gewohnt habe. Meine beste Freundin habe ich in der Büroküche angesprochen, weil sie eine Beanie mit dem Logo meines Lieblingskünstlers trug. Auf Konzerten und Festivals habe ich Menschen kennengelernt oder mich im Internet mit anderen connectet, die einen ähnlichen Musikgeschmack haben. Ein paar davon sind in meinem engeren Freundeskreis gelandet und das schon eine Weile. Selbst bei einem Date war es ein Pluspunkt, dass er und ich eine große Überschneidung hatten, was unseren Musikgeschmack angeht. Eine gemeinsame Playlist war der Jackpot dazu sowie ein deutliches Zeichen, was für eine große Rolle das Thema Musik in meinem Leben spielt. 
Ich kann mich nicht motivieren? Ich finde mindestens einen Song, der das kann. Ich kann nicht genau sagen, wie ich mich aktuell fühle? Es gibt bestimmt den Song, der mir das abnimmt. Ich möchte in der Melancholie versinken? Dafür habe ich mit Sicherheit eine ganze Playlist. Oh, und was ist mit dieser einen Songzeile? Die ist die Inspiration für eine meiner Illustrationen. Oder sie wird immer wieder mal in den Chat getippt, wenn man eine Stimmung beschreiben will – und das Gute daran? Meine Freund*innen wissen aus welchem Track das Zitat stammt. Ich liebe diese kleinen Momente, wenn man mir Songs schickt mit den Worte „Hast du das schon gehört? Wie krass ist es!“ oder „Irgendwie musste ich da an dich denken.“ 
Doch noch nicht genug mit dem Liebesbrief an die Musik: Die kleinen Urlaubsinseln meines Alltags sind Konzerte. Man geht in der Masse unter und kann sich einfach in die Musik und die Emotionen fallen lassen. Fernab von allem anderen außerhalb der Konzertlocation. Wenn ich die ganze Woche nichts gefühlt habe, fühle ich mit Sicherheit etwas bei dem Konzert. Ich kann im Alltag der zynische Eisblock sein, aber zeig mir den Song, der dir was bedeutet, und ich werde vermutlich einen Kloß im Hals haben. Ich weiß nicht, was es ist, aber die Musik hat seit Jahren den Schlüssel zu meinem Herzen ganz schön gut im Griff.

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